Raoul Auernheimer wurde am 15. April 1876 in Wien geboren. Er war mit dem jüdischen Schriftsteller und Staatstheoretiker Theodor Herzl (1860 – 1904) verwandt. Im Jahr 1900 schloss er sein Rechtsstudium ab. 1906 heiratete Auernheimer Irene Leopoldine Guttmann aus Budapest, mit der er eine Tochter hatte und erhielt noch im selben Jahr eine Beschäftigung bei der Neuen Freien Presse. Er schrieb als Feuilletonist für das Burgtheaterreferat, in dem auch kleine schriftstellerische Arbeiten von ihm veröffentlicht wurden. 1923 übernahm er die Leitung des eben gegründeten P.E.N.-Clubs, einer Schriftstellervereinigung, die er bis 1927 innehatte und bei der er danach als Vizepräsident tätig war.
Im März 1938 wurde er verhaftet und mit dem sogenannten „Prominententransport“ in das KZ Dachau gebracht. Ende des Jahres 1938 wurde er auf Intervention des US-amerikanischen Generalkonsuls, welcher auf Bitte des Schriftstellers Emil Ludwig handelte, freigelassen. 1939 gelang ihm die Emigration nach New York. Dort arbeitete er weiterhin in Verbindung mit österreichischen Schriftstellern und Organisationen.
Am 6. Jänner 1948 starb Raoul Auernheimer in Oakland, Kalifornien.
Von seiner literarischen Produktion waren vor allem seine Dramen zu Lebzeiten ziemlich erfolgreich.
Einige Werke: Casanova in Wien (Komödie, 1924) Die linke und die rechte Hand (Roman, 1927); Franz Grillparzer. Der Dichter Österreichs (Biographie, 1948); Das Wirtshaus zur verlorenen Zeit (Autobiographie, 1948).