pixel thumbSchulprojekt Bildnerische Erziehung und Neue Medien 2018

Am 07./08. Mai fand im BE-Saal ein Improvisationsworkshop statt. 6 SchülerInnen der 7B produzierten per Handy über ein App (Videosc), mittels Malerei und Musikinstrumenten, Computerklänge inklusive, eine Musikperformance. Wer mehr wissen möchte, es gibt einen Film.............

 

 

 

Das Projekt hat in einem zweitägigem Workshop an der Schule stattgefunden. Es gab eine Vorbesprechung zu Semesterbeginn und die Umsetzung am 7./8. Mai. Es wurden uns viele anregende Kunstprojekte gezeigt, die mit Klang, Raum und digitalen Schnittstellen zu tun haben. Die SchülerInnen bekamen einen theoretischen Einblick in die spezielle Funktionsweise der Smartphone-App von Videosc, die es ermöglicht Klänge über Bilder bzw. Farben zu steuern, sodass letztlich auch bildnerische Mittel in der improvisatorischen Praxis Verwendung finden können.

Es gab einen philosophischen Input von Bruno Latour, „der Berliner Schlüssel“, der auf die Geschlossenheit von sozialen Netzwerken verweist, und damit auch den Zwang zur Kommunikation mit einem Instrument oder auch einer Applikation, die ebenso als Instrument zu sehen ist.

Die SchülerInnen wurden aufgefordert mittels Handy musikalisch zu interagieren.

Improvisationsmusik wurde uns vorgespielt und mittels einfachen Instrumenten ,Trommeln, Mikrophon, Tschninelle, Gläsern, Flaschen ....wurde in der Gruppe gespielt, zuletzt auch mit elekronischem Sound.

Es wurde während des Workshops auch gemalt, die Verknüpfung zum Klang gelang jedoch nur teilweise und nicht wie geplant in einer interaktiven Real Life Performance.

Petra Suko Projektleitung

Gefördert durch das Schulkulturbudget Kulturkontakt Austria 2017/18

Workshop Stefan Nussbaumer (Künstler, App Programmierer, Elektronischer Musiker) und Michael Fischer (Saxophonist und Leiter des Vienna Improvisers Orchestra)

Die Elektronik nimmt in unserem Workshop eine besondere Rolle ein. Einerseits wollen wir damit eine Brücke zur Lebenswelt junger Menschen schlagen, andererseits stellt sie in diesem Fall eine besondere Verbindung zwischen dem Bildlichen und dem Akustischen her. Wir wollen eine selbst geschriebene Android Applikation vorstellen, die es ermöglicht digitale Klangerzeugung durch Farben zu steuern. Dabei wollen wir gemeinsam mit den am Workshop Teilnehmenden die musikalischen Möglichkeiten, aber auch ganz allgemeine Aspekte einer synästhetischen Wahrnehmung zwischen Klang und Bild ausloten.

Ein Großensemble für improvisierte Musik kann als sozialer Raum verstanden werden, in dem jede Handlung das Handeln der anderen Beteiligten beeinflusst. Dabei geht es immer um das gemeinschaftliche Erleben. Es liegt in jedes und jeder Teilnehmenden Ermessen, wie mit der gegebenen Situation umgegangen wird. Ein (Hand-Zeichen) Dirigat mag als eine gewisse Vorgabe verstanden werden, dennoch, es bleibt immer die eigene Entscheidung im Kollektiv. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Orchester soll hier für jede und jeden Beteiligte/n ein Spielraum für die eigene Spontanität sein, Raum zum Finden des Eigenen im Ganzen. Gemeinschaftliches Improvisieren als Möglichkeit, das eigene Handeln auf eine direkte, unmittelbare Art zu überprüfen. Ein sozialer Referenzraum.

In diesem Sinne hoffen wir mit unserem Projekt nicht nur eine spannende Abwechslung im Schulalltag bieten zu können, sondern wollen einen Beitrag zur Stärkung des sozialen Gefüges leisten, einen "Spielraum" zur Bewusstwerdung des "Eigenen" sowie der Wahrnehmung des "Anderen" schaffen. Einzelne Äußerungen innerhalb des Ganzen werden nicht der Beurteilung durch eine einzige Person, des Lehrers oder der Lehrerin, unterworfen, sondern unterliegen letztlich der Beurteilung durch das Kollektiv selber. Unsere Rolle als Workshop-Leiter wird dabei die der Moderation, des gezielten Aufmerksam Machens sein. Ziel soll es letztlich sein, die Wertschätzung für das eigene, aber auch den Beitrag des oder der anderen zu fördern.

Aufgaben von Stefan und Michael während des Workshops

- Improvisatorische musikalische Praxis im Großensemble: Gemeinsames freies Musizieren unter dem Dirigat einer vorab festgelegten Handzeichensprache. Als Instrumente können alle verfügbaren Klangmittel von der eigenen Stimme bis zu per Smartphone gesteuerten Elektronik zum Einsatz kommen. Die einzelnen Sessions sollten nach Möglichkeit aufgenommen werden und in einer nachfolgenden Feedbackrunde gemeinschaftlich diskutiert werden können. Davon abgesehen können, je nach Anforderung, auch spezielle Übungen in kleineren Gruppen durchgeführt werden.

- Eine Einführung in die algorithmische Klangerzeugung am Computer bzw. der Steuerung über das Smartphone. Zum Einsatz kommen wird die Open Source Audio-Programmierumgebung SuperCollider, die im wesentlichen einen modularen Synthesizer in einer Programmiersprache abbildet. Die Teilnehmenden sollen in die Lage versetzt werden, einfache klang-erzeugende Strukturen selber zu schreiben und möglicherweise im musikalischen Prozess einzusetzen.