Karl Buresch wurde am 12. Oktober 1878 in Groß-Enzersdorf geboren und ist der einzige Bundeskanzler, der am Döblinger Gymnasium maturierte.

Seine politische Laufbahn in Kürze:

  • 1909 als Mitglied der christlich-sozialen Partei in den Gemeinderat gewählt
  • 1916 - 1919 Bürgermeister von Groß-Enzersdorf
  • 1919 in die konstituierende Nationalversammlung gewählt
  • 1920 - 1924 Nationalratsabgeordneter
  • 1922 - 1931 Landeshauptmann von Niederösterreich
  • 1931 - 1932 Bundeskanzler
  • 1933 - 1935 Finanzminister

Karl Buresch war in eine Reihe der größten Finanzskandale der 1. Republik verwickelt, unter anderem in den Phönix-Skandal 1936, bei dem er als „Nehmer“ galt.

Buresch verfolgte stets eine Konsenspolitik. Er feierte eine Reihe finanzpolitischer Erfolge. Als sein Größter gilt die „Trefferanleihe“ von 1933, die die Stabilität der Währung gewährleistete.
Besonders in der Periode von 1929 bis 1930 näherte sich Buresch politisch den Heimwehren an. Im Jahr 1932 startete er als Bundeskanzler eine Kampagne zur Wiedereinführung der Todesstrafe über eine Volksabstimmung, er scheiterte jedoch am Widerstand der Sozialdemokraten und der (noch) unzensierten liberalen und linken Presse.
Nach dem Bruch des Bündnisses mit den Großdeutschen führte er das Minderheitskabinett Buresch II, das im Mai 1932 demissionierte.
1936 wurde Buresch schließlich Gouverneur der Postsparkasse, ehe er sich noch am 16. September desselben Jahres in Wien das Leben nahm.