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Am 29. April bei wunderschönem Wetter machte die 5A im Rahmen des BE-Unterrichts einen Rundgang durch das Cottageviertel. Der Wiener Cottage Verein , der seit der Gründung dieses Viertels besteht informiert über eine Homepage: http://www.cottageverein.at/

Es werden alle Architekten besprochen sowie berühmte Künstler, Schriftsteller, Schauspieler sowie Wissenschaftler, die seit der Jahrhundertwende die Villen der Umgebung bewohnten oder noch heute bewohnen.

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Wir wählten den Rundgang 1, der ganz verschiedene Haustypen zeigt. Ein wohl im Wien der Jahrhundertwende bekannter Architekt, Heinrich von Ferstel , Erbauer der Votivkirche und des Palais Ferstel in der Wiener Innenstadt war Initiator des Wiener Cottage Vereins , und Carl Ritter von Borkowski war Baudirektor und Chefarchitekt, errichtete den Großteil der in der ersten Bauphase entstandenen Villen.

Der typische Cottage-stil sind Häuser nach dem Vorbild der englischen Landhäuser mit roter Backsteinfassade, einfache gotisierende Form, auch später deutsche, französische und italienische Einflüsse im Baustil.

Viele Villen der ersten Bauphase haben Türmchen und spitze, steile Dächer. Renaissancestil und Barock waren natürlich auch Einflüsse in späteren Bauphasen. Weitere Architekten waren Adolf Loos, der zusammen mit Borkowski baute, Robert Örley, , Herman Müller, Ludwig Schmidl, W. v. Flattich........

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Josef Kainz, ein Schauspieler wohnte in der Villa, eher nach einem barocken Palais in der späten Bauphase errichtet; Die Borkovski-Loos Villa ist recht schlicht und schmucklos an der Fassade, die Fenster geometrisch, somit eine eher moderne Villa;gegenüber die Villa des Sängers Johannes Heesters;

Weiters haben wir wiederum von Borkovski errichtet ein eher barockes Schlösschen, Einfamilienhaus der Kammersängerin Maria Cebotari besichtigt und das Haus des Kulturphilosophen Richard Ritter Kralik von Mayerswalden, erbaut von w v. Flattich.

In der Colloredogasse gab es die Villa von Felix Salten, Schriftsteller der Tiergeschichte Bambi und Bewunderer Theodor Herzls; dann besichtigten wir die Villa „Brauer“ des noch lebenden Malers des Phantastischen Realismus. Seine Villa ist schön renoviert und an der Fassade mit Kunstwerken , Malerei auf Keramik in märchenhafter Atmosphäre verziert. Wir hatten das Glück von Frau Brauer in den Garten gebeten zu werden. Hier hat der Künstler Arik Brauer einen Brunnen gestaltet und viele Skulpturen aneinandergereiht.

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Gegenüber ist noch eine weitere Borkovski-Villa, die der Architekt selbst bewohnt hat.

Zum Abschluss haben wir noch die Villa Gutmann des „Kohlenbarons“ gesehen , von Borkovski erbaut und Ferstel erweitert und die prunkvolle Villa der Übergangszeit des späten Historismus zum Jugendstil von Emmerich Kalmann, dem Operettenkomponisten.

Im Anschluss an die Exkursion haben die Schüler begonnen Fassaden der Villen nach Ansichten aus dem Buch „Im Cottage von Währing/Döbling“ von Heidi Brunnbauer zu zeichnen. Mit tollen Ergebnissen.

Mag.Petra Suko