IMG 7369 1An einem eisigen Samstagabend, dem 17. März, trafen wir, die 5A, uns im Rahmen des Deutschunterrichts mit Frau Prof. Eisner bei der Brunnenpassage im 16. Bezirk, um unseren ersten Poetry Slam mitzuerleben. An diesem Ereignis durften wir nicht nur als einfaches Publikum, sonder sogar als Jury und und Vortragende teilnehmen, wobei beides mit Einfallsreichtum und Einsatz genutzt wurde.

Doch vorerst: Was ist ein Poetry Slam überhaupt? Als Erstes ist zu sagen, dass jeder, egal wie (un-)erfahren, jung oder alt, an einem Poetry Slam teilnehmen kann. Außerdem besteht die Jury aus dem Publikum selbst. Die Texte, welche vorgetragen werden, reichen von Gedichten über Geschichten bis hin zu fast gerappten Vorträgen. Kurz gesagt: Die Verfasser sind ziemlich uneingeschränkt, mit der einzigen Ausnahme, dass sie maximal fünf Minuten für ihre Performance Zeit haben.

Nachdem die Texte vorgetragen worden sind, werden von der Jury zwischen 6 und 10 Punkte vergeben, wovon die schlechteste und die beste Wertung weggestrichen werden (was dazu führte, dass unsere Heimunterstützung durch die nicht so ganz unparteiische Mitschüler_innen-Jury herzlich wenig brachte). Die besten drei Slammer kommen ins anschließende Finale, um einen zweiten Text vorzutragen, woraus dann ein_e Sieger_in hervorgeht.

Organisiert wurde der Bewerb von „textstrom“, einer Organisation von Poetry-Slam-Liebhabern, die sowohl in Wien als auch Graz Poetry Slams und Workshops veranstaltet (mehr Info unter www.textstrom.at). Zwei Moderator_innen (Mieze Medusa und Markus Köhle) brachten mit Hilfe des Publikums ordentlich Stimmung auf die kleine Bühne, wobei die Atmosphäre in der Brunnenpassage im Laufe des Abends zwischen begeistertem Klatschen und Jubelieren, nachdenklichen Gesichtern aber auch Lachen und Kichern variierte.

Die Texte, die vorgetragen wurden, waren sehr unterschiedlich und individuell. So befasste man sich einerseits mit Vorschlägen, wie man sich mit der aktuellen politischen Lage zurechtfinden könne („Atmen Sie ruhig! Ein und Aus! Ganz ruhig“) und andererseits mit aus dem Leben gegriffenen Themen wie dem alljährlichen Frühjahrsshopping oder einer U-Bahn-Fahrt. Im Verhältnis dazu hörte man Geschichten über Wunschwelten oder tiefgehende Texte über berührende und aktuelle Themen wie Drogen oder eine verlorene Generation, die uns alle in gebanntes Starren und Staunen auf und über den/die jeweilige_n Slammer_in versetzten. Auch ein oder zwei sehr poetische, künstlerische und professionelle „Gedichte“ waren dabei, doch davon verstanden wir Schüler_innen leider nicht viel. Die zwei Teilnehmerinnen aus unserer Klasse (Sophie Wanik, Adela Zinschitz) schafften es mit ihren Vorträgen über Schule („Warum tun wir uns das an?“) und Gefühlskomplikationen („Verwirrte Gefühle“) bedauerlicherweise nicht ins Finale, doch neben einer ziemlich guten Bewertung durch die Jury konnten sie sich mit einem geradezu tosenden Publikum mehr als zufriedengeben.

Abschließend lässt sich sagen, dass die 5A diesen Abend sehr genoss, nicht so schnell vergessen wird, und die Behauptung, sie hätte ihren Samstagabend verschwendet, noch einmal überdenken musste. ?

(Adela Zinschitz, 5A)