6Hört man von KZs in Österreich, denken so gut wie alle Menschen zunächst an das Konzentrationslager Mauthausen und nicht an Wien. Deshalb empfinde ich es als sehr wichtig, dass wir darüber mehr erfahren und uns mit diesem Thema im Wahlpflichtfach Geschichte  genauer beschäftigt haben. Es ist schockierend zu sehen, was sich in der Vergangenheit für Verbrechen und Grausamkeiten in so unmittelbarer Nähe zu meinem Zuhause zugetragen haben! Und vor allem, dass der Großteil der Bevölkerung heute kaum bis nichts davon weiß – und es auch kaum Gedenktafeln gibt, die auf diesen Teil der Geschichte Wiens hinweisen.

 

Ich habe aus der Beschäftigung mit dieser Thematik auf jeden Fall mitgenommen, dass man gar nicht bis nach Mauthausen fahren muss, um an Schauplätze dieser Verbrechen zu kommen. Gerade für mich war es sehr überraschend bzw. interessant zu erfahren, dass sich diese Dinge u.a. am FAC-Fußballplatz abgespielt haben, da ich diesen Ort in der Vergangenheit bereits mehrmals besucht habe und vorher noch nie von KZ-Baracken am und in der Nähe des Sportplatz gehört habe. Besonders schockiert hat mich auch, dass die Bevölkerung so weggesehen hat, obwohl ZwangsarbeiterInnen gerade Tag für Tag durch die ganze Stadt pendeln mussten. Ich habe einen Einblick in das damalige Geschehen erhalten und kann mir die ganze Situation nun etwas besser vorstellen und weiß durch den Lehrausgang auch, wo genau sich die Schauplätze der Verbrechen befunden haben, über die heute leider so wenig bekannt ist.

Insbesondere den Abschluss des Projekts finde ich sehr gelungen. Durch die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Weiheraum des Landesgerichts (dort wurden in der NS-Terrorzeit über 1.000 WiderstandskämpferInnen hingerichtet) am 10. März 2017 haben wir die Gelegenheit gehabt, die Ergebnisse unserer Auseinandersetzung mit dem Thema zu präsentieren.

                                                                                               Dominik St., Zeno G. und Leon S.

Zu den Abbildungen:

- Der ehemalige Braugasthof Gambrinus. In den Kellern der Brauerei befanden sich Unterkünfte und Produktionsstätten des KZ-Außenlagers Floridsdorf

- Das ehemalige Eingangstor zum KZ-Außenlager Floridsdorf in der Hopfengasse

- Die SchülerInnengruppe auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Unterkommandos in der Shuttleworthstraße

- Die Gedenkfeier am 10. März 2017 veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft der NS-Opferverbände, dem DÖW und erinnern.at.